Leute
Anny Weiler
Schauspielerin
Anny Weiler zählt wohl zu den vielseitigsten Persönlichkeiten auf der Bühne: Nach einer traditionellen Schauspielausbildung in Zürich absolvierte sie eine vertiefte Sprechausbildung in Hannover und in der Schweiz. Tourneen mit Dramen, Komödien und Märchen führten sie durch den gesamten deutschsprachigen Raum. Sie trat aber auch in Stücken von Sartre, Camus, Genet, Goetz, Coward usw. auf. Eine besondere Verbindung hat sie zum Hechtplatztheater in Zürich, zählte sie doch zum Gründungsensemble der Theatergruppe „Shake“ (heute „Fun4You“), welche Gesang mit Schauspiel kombiniert. Sie wirkte seit 1995 immer wieder in deren Produktionen mit, unter anderem in „Sekretärinnen“, „Bye Bye Bar“ und „Happy End“.
Rollen wie die schauspielernde Sängerin in der Weihnachtskomödie „Der Messias“ im Turbinen Theater Langnau oder im Musical „Toll trieben es die alten Römer“ mit Jörg Schneider in der Hauptrolle unterstreichen ihre Vielseitigkeit. Dazwischen zog es Anny Weiler immer wieder ins traditionelle Theater zurück. In „Disparation“ von Nacer Kemir spielte sie eine arabische Mutter, welche ihre beiden Söhne aus Angst vor Verfolgung in einem schrecklichen Unterschlupf versteckt. Im Herbst 2012 spielte sie in der Postremise Chur zusammen mit Silvia Jost, begleitet von einem 18-köpfigen Orchester, eine Rolle mit Gesang in „Studentenkapelle“ aus der Feder des Theaterleiters Manfred Ferrari. Im Frühjahr 2013 folgte die Grossmutter in „Uustrinkata“ von Arno Camenisch. Vielen Theaterbesuchern ist Anny Weiler auch bekannt als Rosa, die Schwester von Jörg Schneider im Dialektstück „Letschti Liebi“, mit dem sie in der Wintersaison 2012/2013 unterwegs war.
Als Regisseurin und Co-Regisseurin war sie verantwortlich für verschiedenste Produktionen des Puppentheater Bleisch, des Zürcher Puppentheater sowie von Schultheatern und Laienbühnen. Seit vielen Jahren ist Anny Weiler auch Sprecherin und Aufnahmeleiterin in der Bibliothek für Blinde und Sehbehinderte in Zürich. Verschiedene Filme und Auftritte in Werbesendungen für Fernsehen und Radio ergänzen ihr Wirken.
Nicht zu vergessen ihr Liebe zur Musik, vor allem zum Jazz. Immer wieder tritt sie seit zwei Jahrzehnten mit Jazzstandards, die sie in der Originalsprache, aber auch in eigenem schweizerdeutschen Idiom interpretiert, auf. Begleitet wird sie dabei von Jazzmusikern in unterschiedlicher Zusammensetzung. Ihre Gesangskunst ist auf mehreren CD’s dokumentiert.
Die Kammerspiele Seeb freuen sich ausserordentlich, Anny Weiler auf der Bühne begrüssen zu dürfen.
